Sehr früh aufzustehen an Nichtarbeitstagen fühlt sich so schön frei an. Draußen noch Dunkelheit. Im Vorgarten leuchtet die Lichterkette in einem der Haselsträuche. Gestern gekauft (im Landhandel natürlich) und dann abends in den Strauch neben dem Gartentor gefriemelt. Das erste Mal, dass ich im Vorgarten eine Lichterkette habe.
Schön, am ersten Adventssonntag durchs Haus in die Küche zu tapsen und im Vorgarten leuchten die Lichter. Die erste Adventskerze auf dem Tisch anzünden. Frühstück mit Weihnachtstee und der geschenkten Kornelkirschenmarmelade. Kornelkirschenmarmelade esse ich das erste Mal in meinem Leben.
Ich lese im Adventskalender von einem Menschen, der zum ersten Mal im Leben Schnee sieht.
Und denke, dass das mein Thema für diesen Advent sein könnte. Aufmerksamkeit auf das zu richten, was das erste Mal in meinem Leben ist.
Was vorher nicht war, was neu ist. Oder was ich (als) neu betrachten könnte.
Erste Male erleben.
Ganz wundervoll ausgedrückt.
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Dankeschön. 🙂
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Der Andere Advent begleitet auch mich seit Jahren durch die Adventszeit – es ist das von mir heiß geliebte traditionelle Weihnachtsgeschenk einer sehr lieben Freundin an mich. Als ich diese Geschichte las, kam die Erinnerung an die in den 40er-Jahren eiskalten Winter hoch, doch wir Kinder fieberten dem ersten Schnne entgegen und Eisblumen am Fenster waren der pure Zauber.
Mich umgibt jetzt wieder pure Stille und ich zehre vom Besuch des Enkelfratzes, der an unsere Spaziergänge eine einzige winzige Tannennadel in seinem Anorak hütet, die er an einer besonders schön gewachsenen abgezupft hat. Die winzige Wichtigkeit der Dinge – das lehren uns auch Kinder.
Habe Dank für Deinen wunderbaren Text und ich wünsceh Dir einen adventserfüllten Sonntag.
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Danke, dass Du hier so schön von den Erinnerungswintern erzählst und vom kindlichen Sinn für winzige Wichtigkeiten. Welch ein wohltuender Kontrast zu all dem Konsumgeprägten, dass mehr und mehr die Weihnachtszeit charakterisiert.
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Eine wunderbare Adventsidee, den Blick neu oder auf Neues zu klären, Anna. Eigentlich ein Gedanke für jede Zeit, als dauernde Haltung gegenüber dem Leben. Dann gibt es nie mehr „immer die alte Leier“, immer weht ein frischer Duft durchs Leben.
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Ja, das wäre gut, wenn das eine Grundhaltung werden könnte. Zum Einüben neuer Haltungen bzw. Verhaltensweisen braucht es ja immer eine Zeit, in der man sich dem intensiv widmet – da ist der Advent besonders geeignet, finde ich.
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Eine wertvolle Übung, der ich mich in aller Stille anschließen werde.
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Das finde ich sehr schön und freue mich über Deine Begleitung!
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Eine zauberhafte Idee, liebe Anna. Und tatsächlich erlebe ich gerade auch ein erstes Mal, nämlich die ungetrübte Freude an meiner Deko, ohne dass irgend jemand eine blöde Bemerkung dazu macht.
Ich schließe mich dir an und werde mal schauen, was noch so ein erstes Mal sein wird.
Herzliche Grüße
Ulli
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Wie schön, liebe Ulli – beides: dass blöde Bemerkungen ausbleiben und dass Du Dich anschließt!
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Mir gefällt der Gedanke, was man auch als neu betrachten könnte. Man nimmt so viel als selbstverständlich hin. Warum nicht auch die Tasse Kaffee am Morgen als neu betrachten, als wäre es die erste Tasse, die man trinkt. Aber auch sonst, eine gute Idee. Wertschätzung für die Dinge, die uns umgeben.
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Das erinnert mich an den tiefsinnigen Vierzeiler von Christian Morgenstern:
Geburtsakt der Philosophie
Erschrocken staunt der Heide Schaf mich an,
als säh’s in mir den ersten Menschenmann.
Sein Blick steckt an – wir stehen wie im Schlaf:
Mir ist, als sähe ich zum ersten Mal ein Schaf.
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Sehr schön 🙂
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Zufällig (?) dachte ich heute Morgen beim ersten Becher Kaffee, dass ich den Kaffeeduft noch nie so deutlich wahrgenommen habe. Was wohl daran lag, dass ich von draußen aus der frostigen Luft herein kam und der Duft mir warm entgegen kam. :-9
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Na sowas 🙂 Vielleicht (k)ein Zufall. Auf jeden Fall schön, daß sich der Duft schon verstärkt hat.
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