Gestern wieder kein Märchen gelesen. Dafür Kartoffelsuppe gekocht und Kartoffelsuppenessbesuch gehabt. Ich vermute, es gibt keine Märchen, in denen Kartoffeln eine Hauptrolle spielen, weil die Kartoffel ja erst im 16. Jahrhundert ihren Weg in europäische Böden fand. Vielleicht sollte mal jemand ein Kartoffelmärchen schreiben. „Kartoffel im Glück“ oder „Die Kartoffel mit den drei goldenen Haaren“ oder so.
Mein Morgenritual habe ich um ein paar Minuten Laubfegen erweitert. So wie Zen-Praktizierende Kies harken, fege ich Laub. Aber nicht in wellenförmige Strukturen, sondern in Haufen.
Es ist feuchtkühl heute. Am Rahmen der Küchentür sitzt eine Wespe. Kältestarr. Ich könnte sie erschlagen und hätte eine potenzielle Schockallergiegefahr weniger. Aber eine wehrlose Wespe an einer Küchentür zu erschlagen wäre unwaidmännisch.
Beim Laubfegen taucht unter dem Laub etwas Dunkelglänzendes auf. Es ist die große Plastiklockente, die ich zum Überwintern an den Teichrand gesetzt habe. Ich hatte die große Ente gekauft, weil ich hier beim Einzug ein Lockentenplastikentenküken im Teich vorfand und ich dachte, dass so ein Lockentenplastikentenküken nicht alleine in einem Teich herumschwimmen sollte. Es hat inzwischen Löcher, aber wegwerfen mag ich es nicht. Dann wäre ja die große Plastiklockente allein und ich würde wohlmöglich auf die Idee kommen, ihr ein neues Lockentenplastikentenküken zu kaufen oder eine andere große Plastiklockente und auf Dauer bleibt man dann ja dran mit Lockentenkäufen.
Die kleine Ente finde ich dann auch im Laub und setze beide Enten auf die Gartenbank. Da haben sie dann mal eine andere Aussicht als vom Teich aus. Vielleicht versuche ich mal, gute Plastiklockentenfotos zu machen in den nächsten Tagen. Erstmal knipse ich die beiden nur einfach so.
Der fotografische Blick wandert umher, findet keinen Halt, kein Motiv für eine gute Aufnahme.
Dafür finde ich im Vorgarten das Eichhörnchen vor. Ich mache viele Eichhörnchenfotos. Eichhörnchenfotos sind immer gut. Für eigentlich so ziemlich alles.
Kartoffeln kommen in den Grimmsmärchen als ein Zeichen von Armut vor, ‚Nun war das Schneiderlein draußen in der weiten Welt, zog umher, gieng auch bei einem Meister in die Arbeit, aber das Essen war ihm nicht gut genug. »Frau Meisterin, wenn sie uns kein besser Essen gibt,« sagte der Daumerling, »so gehe ich fort und schreibe morgen früh mit Kreide an ihre Hausthüre Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelkönig.« »Was willst du wohl, Grashüpfer?« sagte die Meisterin, ward bös, ergriff einen Lappen und wollte nach ihm schlagen: ‚ aus ‚Daumerlings Wanderschaft‘ LG Susanne
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Oh, interessant – immerhin eine Nebenrolle. Vielen Dank, liebe Susanne, für den Hinweis!
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Bei uns gab es heute Kürbiscremesuppe, die auch sehr lecker schmeckte aber leider in keinem so schönen Märchen zu finden. 🙂
Deine Bilder sind wieder sehr schön und deinen Tagesablauf beschreibst du auch für deine Besucher richtig interessant zum lesen.
Liebe Grüße von Hanne
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Danke, Hanne. Vielleicht sollte mal jemand ein Suppenmärchenbuch schreiben…
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Du hast unbedingt recht mit den Eichhörnchen! 😁🐿️
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Das ist wie mit Katern und Pferden. 😉
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Genau die richtige Zeit für Kartoffelsuppe und Eichhörnchen hast du getroffen, liebe Anna. Von Plastiklockenten verstehe ich nix, wen sollen sie denn locken? Eichhörnchen? Kartoffeln? Wespen doch wohl nicht!
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Mit Lockenten will man Entenartgenossen anlocken. Zu Jagdzwecken.
Natürlich nicht in meinem Gartenteich!
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Ach!? Und das funktioniert? Danke, dass du mich ein bisschen schlauer gemacht hast.
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Angeblich. Auf meinem Teich sind allerdings bisher keine Enten eingeflogen. Dafür der Arschreiher. 😦
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Aber der findet da ja nichts mehr – außer Lockenten. Und die sind ihm sicher zu zäh.
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Ein Koi, ein paar Goldis und ein Schwarm Rotfedern sind noch da. Ich sollte also über Arschreiherfernhaltemaßnahmen nachdenken…
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Das solltest wohl. Ich hatte angenommen, der Reiher hätte den Teich schon ganz leer gefischt.
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Noch nicht komplett. Aber bis auf einen Koi alle großen Fische. 😦
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Beim laut Vorlesen des Absatzes vier darf mein keinen Alkohol intus haben, sonst lallt man noch mehr -:)) Ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht, sie dem Müll zu übergeben, sie sieht zwar etwas gerupft, aber sehr weise aus (soll es auch bei uns Menschen geben) und wie langweilig: die meisten Leute haben Geld auf der Bank…Du Lockenten -:))
Fröhlicher Abendgruß vom Dach, Karin
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Das wäre einen Versuch wert, diesen Absatz nach einzweidrei Gläschen zu lesen… Eine gute Idee vielleicht für Schauspielersprechübungen. 😉
Zum Glück muss man für Lockenten auf der Bank keine Strafzinsen zahlen…
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Du schreibst: Ich vermute, es gibt keine Märchen, in denen Kartoffeln eine Hauptrolle spielen.
Märchen kenne ich keine, aber eine Art TV-Puppenstück aus meiner Kindheit, in dem eine Kartoffel eine Rolle spielte:
Kartoffel spielte mit anderen Kindern im Hof Ball. Der Ball rollte in den Gulli. Kartoffel wurde von den Spielkameraden gezwungen, ihn zu holen. Als er ängstlich in den Gulli stieg, tiefer und tiefer, sties er auf Gangster ganz unten und wurde in einem Verlies festgehalten.
Wie er gerettet wurde, die arme Kartoffel, weiss ich nicht mehr.
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AchdulieberHimmel! Das hört sich ja gruselig an… Zum Glück mögen Kartoffeln es ja dunkel, das war vielleicht von Vorteil.
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🙂
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Es gibt die Geschichte vom Kartoffelkönig.
Es war einmal eine große Kiste mit Kartoffeln. Usw usf.
Musst mal googeln 🙂
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Oh, dankeschön für den Hinweis, das werde ich machen! 🙂
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Nun habe ich das Märchen vom Kartoffelkönig gelesen. Das war wirklich sehr nett von ihm, sich zu Reibekuchen für arme Kinder machen zu lassen. Obwohl er als Setzkartoffel vielleicht nachhaltiger hätte wirken können. 🤔
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Aber dann wären doch die armen Kinder verhungert 😉
Und Setzkartoffeln müssen klein sein, sonst wird das nix *lach*
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Ach, das wusste ich nicht, dass Setzkartoffeln klein sein sollten. Dann wäre der Kartoffelkönig ja nicht geeignet gewesen. Obwohl man ja auch halbierte Kartoffeln setzen kann, oder…? Aber halbiert zu werden, ist für einen Kartoffelkönig sicher auch nicht schön…
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Wie niedlich ♥ Ja, Eichhörnchen sind immer und für alles gut 🙂 Ich warte jetzt auf ein Eichhörnchen-Lockentenfoto, am besten in der Mitte platziert!
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..also das Eichhörnchen, zwischen den Enten…
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Das könnte schwierig werden. Die Lockenten sind ja eher ruhige Typen, aber das Eichhörnchen hält ja ungern still… 🙂
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…ich dachte, die hätten eine beruhigende Wirkung 😉
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Nee, aufschneiden ist nicht so gut. Dann fault die Setzkartoffel.
Ich glaube aber, in sehr schlechten Zeiten hat man das gemacht.
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Jetzt hab ich das doch noch mal nachgelesen, sicherheitshalber.
Also man kann sie teilen.
Man muss dann darauf achten, dass die Teilstücke einen Keim haben und sollte sie vorsichtshalber mit Asche desinfizieren.
Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich das nie gemacht habe 🤭
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Ich hatte das auch so in Erinnerung, dass man sie teilen kann – aber woher ich dieses Setzkartoffel-Knowhow habe, das weiß ich nicht mehr.
Ich werde das im Frühjahr mal ausprobieren. Auch das mit dem desinfizieren mit Asche. Da muss ich nur vorher gucken, ob kein Königssohn im Kamin sitzt und die Asche für sich beansprucht. 😉
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